“Banken sind tot – lang leben die Banken” | Newsletter September
Sehr geehrte Damen und Herren,
die anstehende Präsidentschaftswahl in den USA und die harten BREXIT Verhandlungen werfen ihre Schatten auf die Kapitalmärkte. Beides fällt in eine Zeit, in der sich viele Nationen auf eine mögliche „zweite Welle“ der COVID19-Pandemie vorbereiten müssen, ohne die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen weiter zu verstärken. Die Stimmung in den deutschen Chefetagen hat sich dennoch erneut verbessert. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im September auf 93,4 Punkte gestiegen. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Situation abermals positiver als im Vormonat. Zudem erwarten sie eine weitere Erholung ihrer Geschäfte. Die deutsche Wirtschaft stabilisiert sich trotz steigender Infektionszahlen. Auf der anderen Seite des Atlantiks hat sich die Stimmung der US-Dienstleister im September ebenfalls überraschend aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) stieg auf 57,8 Punkte, wie das Institut in Tempe mitteilte. Im September dominierte die COVID19-Pandemie weiterhin das Geschehen an den Aktienmärkten. Der deutsche Aktienindex DAX verlor im September um 1,56%, und der breite europäische Index Stoxx Europe 600 musste -1,13% abgeben. In den USA korrigierte der S&P-500-Index sogar um -4,64%. Mit Beginn des vierten Quartals kommen wir der anstehenden Präsidentschaftswahl in den USA immer näher. Wahljahre sind an den Börsen historisch mit einem positiven Nimbus versehen. Dieser Regel folgt der Dow-Jones-Index seit gut 120 Jahren mit beeindruckender Präzision und einer hohen Trefferquote. Steht der amtierende Präsident zur Wiederwahl, so wie Donald Trump 2020, steigen in einem Wahljahr in 83 Prozent aller Fälle die Kurse. Wenn man diesem Muster glauben möchte, dürfte die Konsolidierungsphase noch bis Ende Oktober anhalten, bevor der Startschuss zur klassischen Wahl-Rallye erfolgt. Doch ist dieses Jahr vielleicht alles anders? Schließlich steht mit Donald Trump ein Präsident zur Wiederwahl an, der eine mögliche Niederlage eventuell gar nicht akzeptieren und die Wahl anfechten würde. Ein Nachwahl-Chaos ist ganz klar das große Angst-Szenario der Börse – das könnte im Vorfeld der Wahl die Kurse entsprechend deckeln. Entsprechend groß wäre dann aber auch die Erleichterung, wenn dieses Chaos ausbliebe. Wird also 2020 aus der Wahl-Rallye womöglich eine Nachwahl-Rallye? Welche Auswirkungen die US-Wahl und der Strategiewechsel der FED für die Rentenmärkte haben, erklärt Christian Bender, Spezialist für internationale Renten in seinem Kommentar: “Anleihekäufer sollten verstärkt auf Zukunftsfähigkeit achten”. Gold konnte seinem Ruf als “Kriseninvestment” erneut gerecht werden und kletterte in diesem Jahr von einem Rekordhoch zum nächsten. Auf das neue Allzeithoch folgte dann eine ausgedehnte Korrekturphase. Doch wie geht es weiter mit dem goldgelben Edelmetall und welche Auswirkung hat die US-Präsidentschaftswahl auf die weitere Preisentwicklung? In 2016 hat der Goldpreis erst deutlich zugelegt, bevor die Wahl im Anschluss zu einem Abverkauf führte. Erleben wir in diesem Jahr einen ähnlichen Verlauf wie vor 4 Jahren oder erklimmt Gold bald sein nächstes Rekordhoch? Diese und weitere Fragen wird Nico Baumbach, Fondsmanager des HANSAgold (WKN: A0NEKK) und HANSAwerte (WKN: A0RHG5) in unserem Webinar „Quo vadis Gold?“ am 27. Oktober 2020 um 10:00 Uhr beantworten. _______________________________________________________________________________________ Top-Thema
“Banken sind tot – lang leben die Banken” Banken machten vermehrt durch negative Schlagzeilen auf sich aufmerksam: Kapitalerhöhungen, mangelnde Profitabilität, ein dadurch in die Gänge kommender Fusionsdruck (Interview von Fondsmanager Andreas Meyer zu dem Thema) und nicht zuletzt die negative Presse durch die FinCEN Berichte. Alles kritische Themen für Aktionäre. Mit dem ARAMEA Rendite Plus / Nachhaltig fokussieren wir uns allerdings auf Nachranganleihen „vor Basel III-Welt“. Diese verlieren durch diese Übergangsperiode u.a. bis Anfang 2022 ihre Anrechenbarkeit auf das regulatorische Eigenkapital. Vereinfacht gesagt: Der Baseler Finanzausschuss möchte diese alten Strukturen nicht mehr in den Bankbilanzen sehen und hat eine neue Strukturierung vorgegeben. MREL/TLAC, Senior-Non-Preferred und CoCo-Anleihen sind hier nur einige Stichwörter. Als Resultat haben europäische Banken die sensationellen Möglichkeiten an den Primärmärkten genutzt und sich gemäß der „neuen Welt“ refinanziert. Investoren haben, zum Teil ohne Rücksicht auf faire Rendite-Risiko-Verhältnisse, Neuemissionen dankend aufgenommen. Das führt in der Konsequenz dazu, dass alte Papiere im Nachrang z.B. durch freiwillige Rückkaufangebote vom Markt genommen werden. Vor wenigen Tagen hat Natwest (ehemals Royal Bank of Scotland) zwei freiwillige Rückkaufangebote ausgesprochen und kurz darauf ist die Rabobank aus den Niederlanden gefolgt. Nun muss man bewerten, ob solch ein Rückkaufangebot „fair“ ist, da man zukünftig auf die hohen Kupons verzichten muss. Aus Sicht des Emittenten macht es Sinn solch teure Strukturen vom Markt zu nehmen, wir mögen die hohen Kupons für ordentliche Ausschüttungen in unseren Fonds. Jedoch muss in diesem Kontext auch die nach der Kapitalmaßnahme verbleibende Liquidität als wichtiges Risikomerkmal berücksichtigt werden.
Santander 2.0? Ein anderes Beispiel, dass erst vor wenigen Tagen für Aufsehen am Nachrangmarkt sorgte, ist ein Floater von Banco Santander (siehe Chart 1). Eine ähnliche Anleihe wurde vor ca. einem Jahr gekündigt. Zum Artikel: Banco Santander kündigt Anleihe, ARAMEA profitiert vom Preissprung Jetzt kommt wieder Fantasie auf, dass eine weitere Hybridanleihe mit ähnlichem Zuschnitt vom Markt genommen werden könnte. Aufgrund eines Accounting Losses bei der Banco Santander in 2020 wurde ein Trigger-Event ausgelöst, sodass keine Kupons u.a. auf diese Anleihe gezahlt werden dürften. Dies steht allerdings im Zwiespalt mit Santanders Plänen ggf. wieder Dividende zahlen zu wollen. Eine Pattsituation, der man durch eine Kündigung dieser alten Papiere, die der Regulator auch nicht mehr sehen will, entgehen könnte. Dieser sogenannte “Call” müsste bei 100 ausgesprochen werden (s. Beispiel SANTAN aus 2019). Genau an diesen Situationen möchten wir jetzt partizipieren. Nachdem das „generische“ Risiko (also einfach zugeschnittene Nachranganleihen wie z.B. Tier2 oder Corporate Hybrids) bei Hybridanleihen nach der Erholung der Märkte in ähnlichem Tempo V-förmig wieder nach oben lief, haben sich währenddessen viele regulatorischen Ideen kaum erholt (wie SANTAN zeigt). Folgend ein Beispiel der regulatorischen Santander-Anleihe vs. klassischen Hybridanleihen von europäischen Banken (siehe Chart 2). Der stärkere Rückgang ist weniger dem Risiko der Anleihe oder des Emittenten zuzuschreiben, mehr jedoch der erhöhten Illiquidität in diesen komplexeren Strukturen.
Jetzt sind die regulatorischen Nachranganleihen dran Im März musste man also nicht die komplexen regulatorischen Strukturen nehmen oder den Helden spielen um mit nach oben zu laufen. Dieses generische Risiko im Nachrang ist mittlerweile wieder deutlich ambitionierter gepreist und daher haben wir zuletzt Exposure dort abgebaut (high Beta reduziert) und den Anteil an defensiven Nachranganleihen (defensiv = stabile Emittenten & Regionen, kurze Laufzeiten) und vor allem Nachranganleihen mit regulatorischen Einfluss aufgestockt. Mit diesem Profil verringern wir das Risiko im Falle unruhigerer Märkte, was in Anbetracht der US-Wahl oder dem BREXIT durchaus vorstellbar ist. Gleichzeitig partizipieren wir trotzdem an Kurssteigerungen wie den zuvor skizzierten Sondersituationen. In dieses Segment investieren unsere Fonds ARAMEA Rendite Plus (WKN A0NEKQ) und ARAMEA Rendite Plus Nachhaltig (WKN A2DTL7). Beide Fonds fokussieren sich auf regulatorische Sondersituationen, die aktuell bei Banken (Basel III) und Versicherungen (Solvency II) gegeben sind. Der kleine Bruder des ARAMEA-Flaggschiffs, der ARAMEA Rendite Plus Nachhaltig, verfolgt einen streng nachhaltigen Ansatz bei der Auswahl der Emittenten. Hier kommen nur solche in Frage, die sowohl den Kriterienkatalogen der katholischen und evangelischen Kirche, des UN-Global Compact sowie der Österreichischen Umweltabzeichens genügen. Ferner muss ein positives Votum der anerkannten Ratingagentur ISS-ESG vorliegen. Beide Fonds konnten zudem in den vergangenen Monaten hohe Kupons vereinnahmen, so dass im September Ausschüttungen (ordentlicher Ertrag nach Kosten) in Höhe von bis zu 3,1% erreicht werden konnten. Dies bei einem durchschnittlichen Emittenten-Rating von „A-“ in den beiden Fonds. Auch das durchschnittliche Anleihe-Rating befindet sich aktuell im Investment Grade Bereich. _______________________________________________________________________________________ Marktkommentar zu internationalen Renten _______________________________________________________________________________________ “Kurz nachgehakt…” der PUNICA Invest Manager Podcast 18. September 2020: Multi-Asset / Behavioral Finance Nikolas Kreuz (Fondsmanager des INVIOS Vermögensbildungsfonds)
_______________________________________________________________________________________ 23. Oktober 2020: Internationale Renten Christian Bender (Fondsmanager des HANSAinternational)
_______________________________________________________________________________________ Termine 13. Oktober 2020 um 10:00 Uhr HANSArenten Spezial – Nachranganleihen mit Bedacht Sven Pfeil (Vorstand & Senior Portfoliomanager – ARAMEA Asset Management)
_______________________________________________________________________________________ 15. Oktober 2020 ab 09:00 Uhr FONDSTIQUE – Die digitale Anlegermesse der Fondsboutiquen
_______________________________________________________________________________________ 27. Oktober 2020 um 10:00 Uhr Quo vadis Gold? Nico Baumbach (Senior Portfoliomanager – SIGNAL IDUNA Asset Management)
_______________________________________________________________________________________ Produktupdates Stand 10.09.2020 ARAMEA Rendite Plus Nachhaltig Performance September: +0,20% YTD: -1,32% 12 Monate: +1,88% ____________________________________________ ARAMEA Balanced Convertible Performance September: -0,50% YTD: +0,87% 12 Monate: +3,68%
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15.09.2020 ARAMEA Rendite Plus – Nachhaltige Renditen im Nullzinsumfeld Andreas Meyer (ARAMEA Asset Management)
21.09.2020 HANSAinternational – Überzeugend auch in schweren Zeiten Christian Bender (SIGNAL IDUNA Asset Management)
29.09.2020 Wandelanleihen: Im Aufschwung dabei – Im Abschwung fein raus! Daniel Zimmer (ARAMEA Asset Management) _________________________________________________________________________________ Wir wünschen Ihnen ein erholsames Wochenende, bleiben Sie gesund! Wesentliche Risiken Der Wert einer Anlage und die Erträge hieraus können sowohl steigen als auch fallen und es ist möglich, dass Anleger den ursprünglich angelegten Betrag nicht zurückerhalten.
Wichtige Information Diese E-Mail richtet sich ausschließlich an professionelle Anleger und Finanzberater. Eine Weitergabe an Dritte, insbesondere an Privatkunden, ist nicht gestattet.
Dieses Marketingdokument dient lediglich der Information und stellt keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf von Fondsanteilen, noch zur Übernahme einer Strategie dar. Dieses Dokuments stellt insbesondere keinen spezifischen Anlagerat dar, und lässt somit individuelle Bedürfnisse und Interessen eines Anlegers unberücksichtigt.
Die in diesem Material dargestellten Prognosen und Marktaussichten sind subjektive Einschätzungen und Annahmen des Fondsmanagements oder deren Vertreter. Diese können sich jederzeit und ohne vorherige Ankündigung ändern. Es kann keine Zusicherung gegeben werden, dass die Prognosen wie vorhergesagt eintreten werden.
Herausgeber dieser Information ist: Deutschland |